Die Priester sind zurück. Auch wenn sie sich ursprünglich hatten zurückziehen wollen. Und dies lebendiger als der Titel (Epitaph) der Tournee vermuten lässt: Judas Priest, die Mitbegründer der „New Wave of British Heavy Metal“, setzen sich zwar ein Denkmal, doch offensichtlich keines für jemanden verstorbenen.
Rob Halford und seine Mannen liefern, als wären sie um einiges jünger. Die Schlacht wird eröffnet mit „Battle Hymn“ vom legendären Album „British Steel“, welches den Einzug auch in nicht metallisch dominierte Plattenschränke schaffte, und damit ist die Richtung klar: Es soll krachen!
Dies zieht sich wie ein roter Faden aus Leder und Nieten durch das fast zweieinhalb Stunden kurze Werk, welches Ende Mai vergangenen Jahres im nicht minder legendären Hammersmith Apollo aufgezeichnet wurde und Titel aus vierzig Jahren Judas Priest bietet. Ohne zum jämmerlichen Selbstrecycling im Stil der Rolling Stones zu verkommen.
Natürlich sind auch die Pioniere der NWOBHM älter geworden. Aber keineswegs alt, keineswegs Rock-Opas, die musikalisch impotent geworden die Bühne hauptsächlich mit ihrem Verwesungsgeruch füllen.
Ohne unnötiges Gekaspere, nur mit Lightshow und etwas Dekoration steht die Band samt ihrer Musik im Mittelpunkt. Wer Musik kann, braucht keine albernen Tanzmariechen und Hampelmänner. Judas Priest können Musik und somit auf Posen verzichten. Natürlich- ganz ohne etwas Pathos geht es nicht. Doch das gehört unbedingt dazu!
Der Schnitt des Videos unterstützt die Dramaturgie des Konzertes und fängt die Stimmung ein. Die Fans sind zufrieden. Judas is immer noch rising!